Online-Veranstaltung des Bundeskanzleramts belegt: Open Source funktioniert!

Auswertung der technischen Infrastruktur beim Barcamp #Schuleneudenken / #Digitalitaet20 liegt vor

Berlin, 29.06.2020. Mit Open Source lassen sich große Online-Bildungsformate erfolgreich durchführen. Das belegt die nun vorliegende Auswertung zur technischen Infrastruktur des Online-Barcamps #Schuleneudenken, das am Samstag, 20. Juni 2020 mit fast 1.700 Beteiligten stattfand. Es war eine Veranstaltung des Bundeskanzleramts in Verantwortung der Beauftragten für Digitalisierung Dorothee Bär. Die technische Umsetzung erfolgte durch den Verein cyber4EDU, der Mitglied ist im Bündnis Freie Bildung. Genutzt wurde die Open Source Videokonferenz-Software BigBlueButton.

“Mithilfe des Open Source Automatisierungs-Tools Ansible fand durch unser kleines, ehrenamtliches Team innerhalb einer Woche eine Orchestrierung einer zweistelligen Serveranzahl auf mehreren deutschen Rechenzentren verteilt statt. So konnten wir den 1.700 Beteiligten in über 80 parallelen Videokonferenzräumen optimale und durchgängig stabile Bedingungen für Austausch bieten”, so Michael Merz, Vorstandsmitglied des Vereins cyber4EDU. “Das Barcamp hat damit belegt: Es gibt funktionierende Alternativen zu proprietären Videokonferenzsystemen wie Zoom, die auch ohne Abstriche bei Qualität und Datenschutz im großen Maßstab genutzt werden können.”

Andreas Steinhauser, ebenfalls im Vorstand des Vereins tätig, ergänzt: “Mit der Nutzung von BigBlueButton haben wir das wahrscheinlich erste datenschutzfreundliche Online-Barcamp in dieser Größenordnung realisiert. Nun gibt es keine Ausreden mehr! Es ist möglich, Online-Austausch zu realisieren, ohne kommerzielle Software mit unbekanntem Funktionsumfang auf seinem Computer zu installieren, die unkontrollierbar Kamera und Mikrofon einschalten oder den Computer fernbedienen kann”.

Die Nutzung von Open Source Software bietet darüber hinaus umfassende Möglichkeiten zur didaktischen Gestaltung. Beim Barcamp #Schuleneudenken / #Digitalitaet20 waren beispielsweise nicht nur einfache BreakOut Räume für die Diskussion vorgesehen. Vielmehr wurde ein öffentliches Streaming mit Einstiegsthesen verbunden mit einer anschließenden virtuellen Diskussion, deren Teilnehmer per Zufall in virtuelle Räume verteilt wurden. Anschließend konnten sich alle Teilnehmer untereinander jeweils ca 45 Minuten austauschen. Um die für Barcamps üblichen Diskussionsräume mit bisher unbekannten Personen auch im Digitalen zu ermöglichen, wurde ein Skript für die Zufallsverteilung ergänzend erstellt. Dieses wurde für die Veranstaltung, als Open Source Anwendung, programmiert und steht für andere Open Source Anwendungen kostenlos zur Verfügung.

Die Bereitstellung von Software ist nicht das primäre Zeil des Vereins cyber4EDU, sie war vielmehr eine Reaktion auf den plötzlich enorm gestiegenen Unterstützungsbedaf von Bildungseinrichtungen, denen der Schutz personenbezogener Daten von Minderjährigen wichtig ist. In erster Linie möchte cyber4EDU Schulen zum Einsatz datenschutzkonformer digitaler Tools beraten und bei der technischen und didaktischen Planung unterstützen. Dabei spielt die pädagogische und didaktische Eignung und Qualität der Software eine maßgebliche Rolle. Daher arbeiten die Mitglieder von cyber4EDU langfristig zudem an Schulungen zur didaktisch reflektierten Nutzung von digitalen Tools, um nicht nur die Medienkompetenz der Lehrkräfte, sondern auch die der Schüler*innen zu fördern. Durch die Zusammenarbeit mit dem Bündnis Freie Bildung, bei dem cyber4EDU seit Mai 2020 Mitglied ist, steht dem Verein neben seinen Mitgliedern auch ein großes Netzwerk von kompetenten Mitstreitenden zur Verfügung.

 

Über cyber4EDU

cyber4EDU besteht seit Dezember 2019 und ist eine Organisation mit dem Ziel, eingesetzte Software kritisch zu hinterfragen, insbesondere dann, wenn personenbezogene Daten verarbeitet werden. Ergänzend dazu unterstützt cyber4EDU Schulen bei der Auswahl und dem Betrieb von Hard- und Software.

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