Offener Brief: Für mehr wirtschaftliche Unabhängigkeit im Bereich der digitalen Bildung

Nach der FDP-Auftragsvergabe an HABA Digital:

Berlin, 28.06.2019. In einem Offenen Brief an das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen zum Vergabeprozess des Projektes “Mobile Digitalwerkstatt” problematisieren wir kommerzielle Abhängigkeiten im Bildungsbereich. Anlässlich der umstrittenen Beauftragung von HABA Digital durch das FDP geführte Ministerium fordern wir gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus der Bildungspraxis sowie der Zivilgesellschaft

  • mehr Transparenz in den Vergabeverfahren
  • und eine stärkere Berücksichtigung von gemeinnützigen Initiativen aus dem Bereich der freien Bildung.

Bildung ist ein Gemeingut und sollte somit für alle zugänglich sein. Insbesondere vor dem Hintergrund des Digitalpakts Schule ist es nun umso wichtiger, den Wettbewerb um die Förderungen gerecht zu gestalten und insbesondere nachhaltige, offene Ansätze zu berücksichtigen. Investitionen, die kurzsichtig in geschlossene und proprietäre Systeme getätigt werden, erschweren oder verhindern langfristig freie Bildung und stellen Abhängigkeiten her.

Wir möchten betonen, dass die Förderung von Bildung als Gemeingut – die keine Lizenz-Folgekosten nach sich zieht – darauf abzielt, soziale Bildungsungleichheit zu verringern und gesellschaftliche Partizipation zu stärken.

Hier geht es zum Offenen Brief:

Offener Brief: Für mehr wirtschaftliche Unabhängigkeit im Bereich der digitalen Bildung

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Presseschau und Ausgang:

Unser Offene Brief wurde sowohl an die entsprechenden Stellen im Bildungsministerium, als auch an die Medien weitergeleitet und zog große Kreise. Netzpolitik und WAZ berichteten direkt über unseren Brief. WDR Westpol interviewte unser Mitglied Maximilian Voigt (OKFN) zur Thematik. Die SPD– und Grünen-Fraktionen forderten gemeinsam mit uns Aufklärung und brachten den Brief bei der Sitzung des Schulausschusses zur Sprache. In einer Sondersitzung wurde sodann eine Neu-Ausschreibung von den Oppositionsparteien (SPD und Grüne) gefordert. Die Schulministerin Gebauer reagierte auf die Kritik; sie wird zukünftig das Schulprojekt ausschreiben.

Das Bündnis Freie Bildung freut sich sehr, dass der Offene Brief Wirkung zeigen konnte und möchte sich bei allen Beteiligten für die Mitwirkung und Unterstützung bedanken!

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