Eine offenere Bildungspraxis kann ein zentraler Treiber für eine zeitgemäße Bildung in einer digital geprägten Welt sein. Dies ist jedoch kein Automatismus. Notwendig ist auch eine grundsätzlich offene Haltung und Praxis der Lehrenden im ersten Schritt und der Lernenden im zweiten Schritt. Dafür notwendig ist eine zielgerichtete Kompetenzentwicklung bei Lehrenden und Lernenden im Sinne einer offenen Bildung. Bisherige Kompetenzrahmen für Lehrende oder Lernende im Kontext der Medienbildung greifen kaum bis gar nicht Aspekte der Offenheit auf. Um diese Leerstelle zu füllen, hat das Bündnis Freie Bildung unter Beteiligung engagierter Vertreter:innen der Bildungspraxis ein Modell der Offenheitskompetenzen für Lernende und Lehrende entwickelt, das anschlussfähig an bestehende Kompetenzrahmen aus verschiedenen Bildungsbereichen ist.
Warum Offenheit?
Eine zeitgemäße Bildung zielt darauf, dass Lernende Kompetenzen für das Leben in der digitalen Welt entwickeln. Orientierung für Bildungseinrichtungen wie Schulen und Hochschulen bieten verschiedene Kompetenzrahmen, die alle eines gemeinsam haben: Sie bauen bislang zu wenig auf den Ansätzen offener Bildung auf. Dabei fördern offene Bildungsmaterialien und -praktiken (OER und OEP), verringern soziale Bildungsungleichheit und stärken gesellschaftliche Partizipation, um nur ein paar gute Argumente vorweg zu nehmen.
Um diese Leerstelle zu füllen, hat das Bündnis Freie Bildung das Modell der Offenheitskompetenzen für Lernende und Lehrende entwickelt, das anschlussfähig an bestehende Kompetenzrahmen aus verschiedenen Bildungsbereichen ist. Dieses Modell formuliert keine zusätzlichen Anforderungen. Die Offenheitskompetenzen lassen sich vielmehr als Katalysatoren verstehen, um gezielt die wichtigsten Kompetenzen für das Leben in der digitalen Welt zu entwickeln.
Welche Mehrwerte eröffnen die Ansätze einer offenen Bildung?
Welche Offenheitskompetenzen?
Eine offene Bildungspraxis kann ein zentraler Treiber für mehr Teilhabe an Lernmöglichkeiten sein. Dies ist jedoch kein Automatismus. Notwendig ist auch eine grundsätzlich offene Haltung und Praxis der Lehrenden im ersten Schritt und der Lernenden im zweiten Schritt. Dafür notwendig ist eine zielgerichtete Kompetenzentwicklung bei Lehrenden und Lernenden im Sinne einer offenen Bildung.
An welchen konkreten Kompetenzanforderungen im Sinne der Offenheit sollen Lehrende und Lernende also ihre eigene Entwicklung ausrichten? Wie können weitere Bildungsverantwortliche für Qualifizierungsinstitutionen der Lehrkräfteaus- und -fortbildung sowie bildungspolitische Akteur:innen dabei unterstützen?
Offenheitskompetenzen als neue Zielperspektive für eine offene Bildungspraxis
Da bisherige Kompetenzanforderungen an Lehrende und Lernende wie die KMK-Kompetenzen in ihrer Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ sowie der DigCompEdu (Europäischer Rahmenplan für digitale Kompetenz von Lehrenden) nur sehr begrenzt konkrete Hinweise dazu geben, wird nachfolgend ein neuer Katalog für Offenheitskompetenzen vorgestellt. Dieser versteht sich bewusst als Ergänzung zu bestehenden Kompetenzanforderungen an Lehrende und Lernende im föderalen Bildungssystem. Er soll Wege aufzeigen, wie durch eine verstärkte offenheitsorientierte Kompetenzförderung weitere digitalisierungsbezogene Kompetenzen gestärkt werden. Die zentrale Botschaft ist also: Offenheitskompetenzen sind keine zusätzlichen Kompetenzanforderungen on top, sondern vertiefen und konkretisieren Teilaspekte bestehender Kompetenzanforderungen.
Offenheitskompetenzen - 2024-02-23
Offenheitskompetenzen als Download: hier
Wie entwickle ich Offenheitskompetenzen?
Wie kann ich also die Offenheitskompetenzen in mein eigenes Handeln übersetzen und diese in meine ganz konkrete Bildungspraxis einbeziehen? Dafür bieten die Offenheitskompetenzen nicht nur eine übergreifende Orientierung, sondern es gibt auch bereits je nach Bildungsbereich ganz konkrete, hilfreiche Ressourcen, die dabei unterstützen. Diese sind hier je nach Bildungsbereich gelistet:
Wie können Institutionen Offenheitskompetenzen fördern?
Offenheit kann Bildung besser machen. Damit dies gelingt, bieten die Offenheitskompetenzen zwar Orientierung, doch es braucht Qualifizierungsangebote und Freiräume für Lehrende und Lernende, um eine entsprechend neue Bildungspraxis zu erproben und zu implementieren, um eben: Offenheitskompetenzen zu entwickeln. Diese Aufgabe kann nicht nur von den Lehrenden und Lernenden selbst geleistet werden, sondern sie benötigen die Unterstützung von den vielen Akteurinnen und Akteuren in einem förderalen Bildungssystem. Einen Beitrag zur Verankerung von Offenheitskompetenzen können leisten: