Beitrag von Matthias Andrasch und André Hermes
Foren zu Offener Bildung und OER-Festivals sind wunderbare Gelegenheiten, um sich in der Community zu vernetzen. Sie bieten Möglichkeiten zum Austausch mit Fachexpert*innen unterschiedlichster Stakeholder. Aber nur selten verirren sich Menschen auf solche Veranstaltungen, die noch nie etwas von freien Bildungsmaterialien gehört haben. Für diese Zielgruppe bedarf es anderer Formate.
- Eine solche Veranstaltung ist beispielsweise die Didacta, die jährlich tausende Lehrer*innen anlockt, darunter sicherlich auch viele, die sich nicht als OER-Experten bezeichnen würden. So fand bei der diesjährigen Ausgabe der Bildungsmesse eine Podiumsdiskussion zum Thema: „(Weiter-)Bildung öffnen – Offene Bildungsmaterialien in der Praxis“ statt, bei der auch verschiedene BFB-Mitglieder teilnahmen.
- Auf vielen kleineren und größeren Veranstaltungen zu Medien- oder Bildungsthemen (z.B. EduCamp, BarCampEducation Ost, VHScamp, re:publica, Edunautika, Subscribe etc.) finden sich immer wieder einzelne Workshopangebote zum Thema OER.
- Auch auf Fortbildungsveranstaltungen von Verlagen kann das Thema angesetzt werden. So gab es im März auf einem Geographie-Symposium einen Vortrag mit dem Titel „Mit freien Bildungsmaterialien offen und zeitgemäß Erdkunde unterrichten“. Auch hier wurde vielen Lehrer*innen im Plenum das erste Mal das Potenzial von OER aufgezeigt.
- Und relativ ungesehen finden bundesweit immer wieder schulinterne Lehrerfortbildungen und Workshops z.B. für Fachseminare und für Lehrende an Hochschulen und Volkshochschulen statt.
Erziehende, Lehrende, Dozierende, Mitarbeitende in Bibliotheken, im Weiterbildungsbereich und in Jugendzentren sind die Zielgruppe, die es zu erreichen gilt. Sie sollen OER nutzen und mit zunehmender Erfahrung auch weiterentwickeln, erstellen und verbreiten.
Um eine Breitenwirkung zu erzielen und OER in der Praxis zu verankern, ist es notwendig diese Personen “dort abzuholen, wo sie stehen”.
Diesem zwar recht überstrapazierten aber wohl noch immer gültigen Grundsatz folgend, werden im Rahmen der OERcamp-Planungen¹ der nächsten Jahre auch kleine Veranstaltungen stattfinden, die sich an bestehende Events andocken. Wir als Bündnis Freie Bildung begrüßen diese Entwicklung sehr und hoffen auf weitere zukünftige Vorhaben in diese Richtung.
Jede(r), die/der OER wertschätzt, die Potenziale erkennt und sich für eine weitere Akzeptanz und Verbreitung einsetzen will, kann ebenfalls einen Beitrag leisten: Bildungs-Events gibt es viele!
Habt ihr auch schon einmal OER-Themen auf Nicht-OER-Veranstaltungen gesehen? Schreibt es in die Kommentare und gebt so Anregungen, wo und wie OER in die Breite getragen werden kann!
¹Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung