Das Forum Open Education 2020 präsentiert Lösungsvorschläge und Forderungen für aktuelle Bildungsherausforderungen
Berlin, 17. September 2020. Offen zugängliche digitale Ressourcen sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. In Schulen und Hochschulen sieht das trotz vieler Bemühen und Willensbekundungen jedoch anders aus. Wie lässt sich der Zugang zu offenen digitalen Inhalten für die Bildung realisieren, lautet die Frage beim Forum Open Education 2020.
Bereits das dritte Jahr in Folge laden das Bündnis Freie Bildung, die Open Knowledge Foundation Deutschland und Wikimedia Deutschland zum Austausch zwischen Zivilgesellschaft, Bildungspraxis und politischen Entscheidungsgremien. Am 8. Oktober werden die Ergebnisse des Arbeitsprozesses der fraktionsübergreifenden Fachgruppen in einer digitalen Abschlussveranstaltung präsentiert und von den Bildungspolitiker*innen Marja-Liisa Völlers, Margit Stumpp, Dr. Jens Brandenburg, Ronja Kemmer und Birke Bull-Bischoff diskutiert.
Homeschooling, Distanzunterricht, Zugang zum Internet, zu mobilen Geräten, zu digitalen Lerninhalten, Schulclouds, kostenpflichtige Software, medien- und digitalkompetente Lehrkräfte – die Corona-Krise hat bestehende Herausforderungen des Alltags im Bildungssektor noch deutlicher als bisher aufgezeigt.
Die Bildungscommunity beschäftigt sich schon länger mit den hier zu Grunde liegenden strukturellen Themen wie Digital Literacy, soziale Ungleichheit oder Digital Divide. Ein konkretes Format für den Diskurs über freie Bildung ist seit drei Jahren das Forum Open Education. Der damit verbundene fraktionsübergreifende Arbeitsprozess mündet in praktische Handlungsempfehlungen und Forderungen auf allen politischen Ebenen. Die Fachgruppen beschäftigen sich u.a. mit der strukturellen Förderung von Medienkompetenz, den Chancen und Risiken bei der Anwendung von Künstlicher Intelligenz im Unterricht und der Förderung von außerschulischen Lernorten.
Die Mitglieder des Bündnis Freie Bildung teilen die Vision, Bildungsmaterialien ohne rechtliche und technische Hürden zugänglich, nutz- und veränderbar zu machen, da offene Praktiken beim Lehren und Lernen ganzheitliche Bildungsprozesse fördern, soziale Bildungsungleichheit verringern und gesellschaftliche Partizipation stärken. Dabei müssen Software und Infrastrukturen ebenfalls frei und offen zugänglich sein.
Das Forum 2020 – Themen, Ablauf und Programm
Der diesjährigen Abschlussveranstaltung geht ein Arbeitsprozess in vier Fachgruppen voraus. Politische Entscheidungstragende sowie politisch interessierte und engagierte Expert*innen der Open-Education-Community erarbeiten gemeinsam Einschätzungen, Strategien oder konkrete Handlungsempfehlungen für zeitgemäße Bildung.
Am 8. Oktober präsentieren die Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse, die mit einem interessierten Fachpublikum diskutiert und weiter bearbeitet werden. Im Rahmen eines parlamentarischen Abends diskutieren die verantwortlichen Politiker*innen anschließend die entwickelten Vorhaben und ihre Vision von zeitgemäßer Bildung.
Die Handlungsempfehlungen der Fachgruppen werden im Anschluss an das Forum finalisiert und in die parlamentarische Arbeit der beteiligten Politiker*innen einfließen.
Die Fachgruppen präsentieren ihre Ergebnisse am 8. Oktober in vier verdichteten Themen:
13.00 – 13.45 Uhr: Wer hat Zugang zu digitalen Lernangeboten und was erschwert diesen Zugang? Wie kann fehlende technische Ausstattung, mangelnde digitale Kompetenz und der Zugang zum eigentlich frei zugänglichen Material praktisch angegangen werden? Die Fachgruppe Verhältnis von digitaler zu sozialer Ungleichheit setzt mit diesen Fragen bereits in der Grundschulbildung an.
14.00 – 14.45 Uhr: Die Fachgruppe OER in Hochschule und der Lehrkräftebildung widmet sich der strukturellen Förderung digitaler Medienkompetenz in Bezug auf Hochschule & berufliche Bildung (Digital Literacy).
15.30 – 16.15 Uhr: Die Fachgruppe Digitale Transformation und lokale Lernnetzwerke erarbeitet Handlungsfelder und Rahmenbedingungen zur Verminderung des Digital Gap und der Nutzung digitaler Tools für mehr Chancengerechtigkeit im Bereich Weiterbildung von Lehrenden.
16.30 – 17.15 Uhr: Mit Perspektiven auf innovative Technologien für digitale Bildung stellt sich die Fachgruppe Literacies, Innovation und Künstliche Intelligenz bspw. Fragen zu Chancen der Anwendung von Künstlicher Intelligenz im Unterricht.
Ab 18:30 Parlamentarischer Abend moderiert von Medienpädagogin Kristin Narr, mit:
- Margit Stumpp, MdB
bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion - Marja-Liisa Völlers, MdB
Expertin für frühkindliche, schulische & berufliche Bildung der SPD-Fraktion - Dr. Jens Brandenburg, MdB
Sprecher der FDP-Fraktion für Studium, berufliche Bildung & lebenslanges Lernen - Ronja Kemmer, MdB
u.a. Berichterstatterin der CDU-Fraktion für digitale Bildung im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung und Berichterstatterin für KI im Ausschuss Digitale Agenda - Birke Bull-Bischoff, MdB
bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE
Die Veranstaltung findet Online statt, bitte melden Sie sich hier an: https://www.wikimedia.de/anmeldung-forum-openeducation/
Alle weiteren Informationen zur Veranstaltung: https://education.forum-open.de/
Presseinformationen & Kontakt
Pressevertreter*innen sind herzlich eingeladen, online an der Veranstaltung teilzunehmen. Gern vereinbaren wir individuelle Interviewtermine.
Pressekontakt: ARTEFAKT Kulturkonzepte Elisabeth Friedrich & Stefan Hirtz
elisabeth.friedrich@artefakt-berlin.de Fon: +49 (0)30 440 10 687,