Wir haben kritisch nachgefragt! Wie stehen die Parteien Bayerns und Hessens zur Standardfreigabe öffentlich finanzierter Bildungsmaterialien, der Nutzbarkeit von Software im Bildungsbereich und der Qualifizierung von Lehrkräften?
Der Digital-O-Mat ist zurück und verrät, wie die politischen Parteien zu netzpolitischen Themen stehen. Gemeinsam mit anderen Organisationen nahmen wir die Möglichkeit war, vor dem Hintergrund der Landtagswahl in Bayern am 14. und in Hessen am 28. Oktober einfach mal nachzufragen.
Das Bündnis brachte folgende Statements ein, zu denen sich die Landtagsparteien positionierten:
- Bildungsmaterialien, die aus öffentlichen Mitteln (ko-)finanziert werden, sollten standardmäßig als Open Educational Resources (OER) freigegeben und so auch für Dritte nutzbar sein.
- Software, die im öffentlichen Schulsektor für Bildungszwecke eingesetzt wird, sollte stets freie und Open-Source-Software sein, um Abhängigkeiten von bestimmten Software-Herstellern zu vermeiden und keine zusätzlichen Hürden für den Zugang aufzustellen.
- Lehrkräfte an Bildungsinstitutionen sollten qualifiziert werden, um mit frei nutzbaren digitalen Medien, Technologien und Bildungsmaterialien (Open Educational Resources) im Unterricht souverän umgehen zu können.
Die Antworten dazu im Digital-O-Maten!
Mit dem Digital-O-Maten zu den Wahlen können nun alle Wahlberechtigten die Parteien auch digitalpolitisch vergleichen. Bei 14 Fragen kann jeweils »stimme zu«, »neutral« oder »stimme nicht zu« ausgewählt werden. Am Ende wird sichtbar, ob und welche Parteien es so ähnlich sehen oder auch ganz anders, und wie sie das jeweils begründen.
Warum braucht es eine netzpolitische Entscheidungshilfe?
Digitale Themen kommen in der allgemeinen Wahl-Berichterstattung oft noch immer zu kurz. Hier setzen unsere Wahl-O-Maten, die wir thematisch Digital-O-Maten nennen, als zusätzliche Informationsquelle für die Wahlberechtigten an.
Wir haben uns an alle Parteien gewandt, die bereits im bayerischen Landtag vertreten sind oder bei den Sonntagsfragen des Jahres 2018 mindestens einmal oberhalb der 5-Prozent-Hürde lagen (Übersicht siehe hier. Ihnen haben wir eine vorab festgelegte Liste von wichtigen Fragen zu digitalen Themen gestellt. Wir haben jedoch nicht nur um Antworten gebeten, sondern auch um Belege für die in ihren Antworten enthaltenen Positionen (Partei-Beschlüsse, Initiativen, Wahlprogramme etc.).
Aus den Antworten der Parteien, den Belegen und teils weiteren durch die Parteien übersandten Aussagen ergab sich dann jeweils die Information, wie die Parteien zu den von uns ausgewählten digitalen Themen positioniert sind. Entwickelt wurde der Digital-O-Mat von der Koalition Freies Wissen: Wikimedia Deutschland, Bündnis Freie Bildung, Chaos Computer Club, Digitale Gesellschaft, Freifunk, Free Software Foundation Europe, Open Knowledge Foundation Deutschland.